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ALLTAGSSPRACHE:

Erst mal tief durchatmen, bevor man streitet

Am 27.10.2022 veranstaltete das Lwerk online ein Konfliktmanagement-Seminar. 

Der Dozent war Herr Martin Lorenz, der schon andere Seminare bei uns abgehalten hatte. Da wir alle in einen Konflikt geraten können, wollte ich mehr darüber erfahren. Wir stellten uns vor und erfuhren anschließend zunächst, was ein Konflikt ist. Dieser entsteht in erster Linie durch die individuelle Vorgeschichte, den Kenntnisstand, die Laune und den Charakter der Mitwirkenden. 

Es gibt unterschiedliche Konfliktarten – wie Rollenkonflikte, wenn beispielsweise der Chef die Arbeitsweise seines Mitarbeiters kritisiert oder auch aufgrund von unfairer Behandlung etwa wegen des Geschlechts, der Sprache, des Aussehens, des Alters usw. Die Lösung sollte stets sein, das gegenseitige Verständnis füreinander zu wecken und sinnvolle Kompromisse zu finden. Manchmal ist es aber auch verfahren, und es geht nicht. Dann, meint Herr Lorenz, kann man sich fragen, ob es hilfreich und respektvoll ist, was man gerade denkt. Meist ist es das nicht. Dann ist ablenken mit allem, was einem gerade hilft, geeignet, wieder herunterzukommen und klarer zu werden. Das kann ein Spaziergang in der Natur sein, ein Gespräch mit einem nahestehenden Menschen und sich möglichst der konfliktbeladenen Situation zu entziehen. Aber es braucht auch die beiderseitige, sachliche Diskussion und den Dialog, um Meinungsverschiedenheiten zu beseitigen und Konflikte zu lösen.

Außerdem sollten Konflikte nach folgenden Kommunikationsregeln bewältigt werden:

  • Sachlich bleiben
  • ausreden lassen und zuhören
  • Wertschätzung zeigen
  • Gemeinsamkeiten finden
  • Perspektivenwechsel, also sich in die andere Person hineinversetzen
  • Auch neutrale dritte Personen – sogenannte Mediatoren – hinzuziehen, kann helfen.

Interessant war für mich, dass ein Konflikt aus mehr als nur den jeweiligen inhaltlichen Positionen besteht; so erfuhren wir vom sogenannten Eisbergmodell. 

Dieses besagt, dass zwischenmenschliche Kommunikation lediglich zu etwa 20% auf der sichtbaren Sachebene – wie Zahlen, Daten, Fakten – stattfindet und zu etwa 80% auf der un- oder vorbewussten Ebene wie u. a. unseren Instinkten, Gefühlen, Erfahrungen oder Persönlichkeitsmerkmalen.

Interessant fand ich den Aspekt, dass Konflikte auch die Kreativität fördern und nötig sind, damit und weil wir uns unterscheiden. Insgesamt hat mir das Seminar sehr gut gefallen, wir erfuhren Neues und praktisch Anwendbares, wurden aber auch eingeladen, unsere eigenen Gedanken und Probleme einzubringen, die Herr Lorenz sehr wertschätzend und mit guten Tipps aufnahm. Ein klein wenig hat mir ein Rollenspiel gefehlt, um Gelerntes gleich praktisch umzusetzen. Allerdings wäre das vermutlich aufgrund der Zeit und dadurch, dass der Kurs online stattfand, schwer machbar gewesen. 

Trotzdem konnten wir Teilnehmer*innen auch viel einbringen. Ich danke Herrn Lorenz für sein tolles Seminar und den Veranstaltenden des Lwerks für die Möglichkeit der Weiterbildungen.

Text: Agnes Hussla
Standort: Wilmersdorf

 

EINFACH GESAGT:

Konflikt ist schwere Sprache.
Das heißt: Streit.

Management ist Englisch.

Das spricht man: Mennetschment.

Das heißt: etwas besser machen oder etwas betreuen.

Konflikt-Management heißt:
Einen Streit verhindern oder klären.

Bei einem Streit kann das helfen:

  • nicht laut werden
  • den anderen ausreden lassen
  • den anderen nicht beleidigen
  • keine Sachen erfinden
  • so reden dass der andere es versteht
  • überlegen was der andere denkt und fühlt und wo man dieselbe Meinung hat
  • sagen was man am anderen gut findet

Man kann auch noch einen anderen dazu holen der helfen kann den Streit zu klären.

So jemanden nennt man auch: Mediator.

Wir haben auch gelernt:
Es geht bei einem Streit oft um eine andere Sache als man denkt.

Zum Beispiel: 

  • Welche Laune haben beide gerade
  • Was haben beide schon mit-einander erlebt
  • Sprechen beide von derselben Sache
  • Ich empfehle jedem auch mal mit-zu-machen.