Der Maulwurf und sein bester Kumpel auf Wanderschaft
ALLTAGSSPRACHE:
Hallo, liebe Wanderreisende, hier kommt wieder ein neuer Bericht!
Nachdem wir sehr viel Kultur hinter uns haben, will ich meinem Kumpel Surik mal hohe Berge zeigen und von oben ins Tal schauen und ein bisschen kraxeln, wenn’s geht.
Berge kennt mein Kumpel ja auch. Es gibt in Namibia auch Gebirgsketten, aber richtig weit oben war er nie. Diese Berge sind auch wunderschön und hoch, aber für meinen Kumpel zu felsig und zu heiß und nicht besiedelt. Nun gut, dann zeigen wir ihm mal schön bewaldete Berge.
Um nicht gleich in die Vollen zu gehen, werden wir zunächst einen Weg durch das herrliche Alpenvorland nehmen. Ausgesucht habe ich mir die ersten Etappen des König-Ludwig-Wegs.
So gehen wir vom Flachen immer auf die Berge zu, lernen das längere Laufen und die Freude auf die Berge wird so immer größer.
Der König-Ludwig-Weg wurde dem bayerischen König Ludwig II. gewidmet, er liebte diese Landschaft besonders. Der Weg berührt nicht nur landschaftliche Sehenswürdigkeiten wie oberbayerische Seen, z. B. den Starnberger und den Ammersee, sondern auch kunsthistorische Stätten. Am Wege liegen sehenswerte Barockkirchen wie die weltberühmte Wieskirche und einige Klöster. Diese zeugen von der alten Kultur in dieser Region. Das Kloster Andechs ist besonders durch das tolle Bier bekannt. Also auf zu der ersten Etappe mit Kultur, diese Kultur hier ist ja jetzt anders als bei der letzten Tour in Ägypten. Los geht’s.
Der König-Ludwig-Weg ist annähernd 120 Kilometer lang und auf verschiedenen Varianten zu begehen. Wir sind gut und laufen alle Strecken ab. Dabei lernen wir viele kleinere Dörfer kennen, viele Waldabschnitte, Wiesen mit Rindern oder zum Heumachen, Bäche, schöne Uferwege an den Seen. Am besten fand mein Kumpel, dass die Rinder Glocken um den Hals haben und so immer läuten. Die Wege sind verschieden, mal Waldwege mit Schotter oder über Wurzeln, schöne weiche Waldwege aber auch viel Asphaltstraßen. Diese Touren enden meistens in Füssen.
Füssen ist auch bekannt, weil in einigen Kilometern Entfernung die wohlbekannten Königsschlösser von König Ludwig II. stehen. Der König baute sehr gerne Schlösser, wie das weltberühmte Märchenschloss Neuschwanstein, welches nie fertig gestellt wurde und in dem er nur kurze Zeit lebte, als es noch einer Großbaustelle glich. Als Kind wohnte er meist im Schloss Hohenschwangau, gleich um die Ecke. Dieses ältere Schloss baute Ludwigs Vater Maximilian II. Joseph um.
Ludwig wohnte auch oft im Lustschlösschen Linderhof. Alles sehr pompöös ausgestattet. Mein Kumpel Surik war sehr beeindruckt von dem vielen Schnickschnack – der Monarch hatte so seinen besonderen Geschmack. Dieser wurde ihm auch zum Verhängnis, der König verschuldete sich immer mehr, und so kam er auf geheimnisvolle Weise im Starnberger See ums Leben.
Von Füssen aus fahren wir nun mit dem Zug nach Lindau am Bodensee, um dort den Maximiliansweg zu nehmen. Dieser Weg ist nach dem Vater von Ludwig II. benannt. Er geht über Kämme, Grate und Gipfel der bayerischen Berge. Von West nach Ost, genau auf der Naht zwischen Bayern und Österreich, vom Bodensee nach Berchtesgaden. Wir könnten auch von Füssen aus starten, aber wir wollten uns auch den schönen Bodensee anschauen, die Stadt Lindau und etwas am See entlanglaufen.
Der Maximiliansweg ist ein königlicher Weg, der die schönsten Landschaften und attraktivsten Plätze der Alpen zusammenfasst, 360 Kilometer lang. Die sind wir aber nicht komplett abgelaufen. Für die Wanderung ist Trittsicherheit und Bergerfahrenheit Voraussetzung. Der Weg ist in 22 Tagesetappen aufgeteilt. Hier trifft man auf viele schöne Orte wie Lingenau, Lenggries, Tegernsee, Ruhpolding.
Es erwarten einen Raststätten wie das Staufner Haus, das Tegelberghaus, die Hörnlehütte, die Zwieselalm und viele mehr. Auch die malerische Kampenwand, ein 1669 Meter hoher Berg, mit ihrem 12 Meter hohen Gipfelkreuz liegt auf dem Weg.
Hier wandern wir schon in den Bergen hoch und runter. Das Schöne daran, in den Bergen zu wandern, ist ja, dass man denkt, dass man gleich oben ist, und dann kommt eine Anhöhe, und hinter der Anhöhe geht’s weiter hoch. Mist. Teilweise sind einige Anstiege sehr gemächlich, und dann kommt man um die Ecke, und dann geht’s steil hinauf. Ups, da kommt man ins Schwitzen und Schnaufen. Je höher man kommt, um so dünner wird die Luft. Man sollte auch langsam hoch wandern und nicht rennen, so spart man Kraft und kann viel länger wandern.
Da wir nicht jeden Berg besteigen können, suchen wir uns bestimmte Berge aus. Diese muss man auch wieder hinunter kommen. Man ist ja bereits hoch, teilweise sogar über der Baumgrenze, und da bestehen die Wege schon aus viel Geröll und Schotter. Das geht auch ganz schön in die Füßchen. Und aufpassen muss man, damit man nicht wegrutscht und auf das Näschen plumpst. Aua. Blasen sind dein ständiger Wegbegleiter trotz guter Wanderschuhe.
Auf den Wanderwegen trifft man auch andere Wanderfreunde. Man grüßt sich oder fragt nach dem Weg. Wenn man einen Berg hochläuft, grüßt man öfter mit „Viel Glück!“ oder berichtet, dass man gleich oben oder unten ist. Nette, hilfsbereite Menschen gibt es auch viele. Wir haben einen Berg bestiegen mit der Erwartung, dass es am Gipfel eine Hütte mit Verpflegung gibt. Es war sehr heiß und unser Wasser war schnell verbraucht. Leider war die Hütte nicht mehr in Betrieb, und so mussten wir mit wenig Wasser den Abstieg nehmen, der sehr lang und steil war. Und wenn in den Alpen auf dem Wegweiser 2 Stunden bis zu einen Ziel steht, dann stimmt das auch. Das sollte man tunlichst beachten.
Unten angekommen gab es zum Glück auch eine Wirtschaft, wo wir viel Wasser tranken. Das Unangenehme war, dass ein Gewitter in der Nähe brodelte. Die Wirtin fragte, wo wir noch hinmüssten und sagte, das könnte schiefgehen mit dem Gewitter im Rücken. Kurz danach kam sie zurück und sagte, ihr Mann nähme uns in die Stadt mit und würde uns zur Unterkunft fahren. Kaum angekommen in der Unterkunft öffnete sich der Himmel mit allem, was er hatte. Das hätten wir nie geschafft, und mit nassen Stiefeln wäre ein Weiterwandern am nächsten Tag nicht möglich gewesen. Ja, so freundliche Menschen gibt es auch. Wir waren mehr als dankbar. Uns hatte schon mal eine nette Frau bei starkem Regen ins Hotel gefahren, weil wir uns auf ihrem Grundstück unter ein Dach für Holzscheite gestellt hatten, wo wir den Regen abwarten wollten. „Das regnet durch!“, sagte sie. Das sind auch Wanderer und die helfen sich alle gegenseitig. Super!
Was meinen Freund Surik immer freute, auch auf den Strecken zum Gipfel, war die tolle Aussicht. Er konnte sich nicht sattsehen und wollte gar nicht mehr runter. Es ist schon faszinierend, in die weite Ferne zu schauen und die vielen Berge zu sehen. Man würde am liebsten auf alle rauf. Leider kann man nicht alle besteigen, einige sind auch zu gefährlich für Nicht-Bergsteiger. Surik ist begeistert davon in die Täler und Schluchten zu blicken. Was?! Von da unten sind wir gestartet? Und jetzt sind wir hier oben und schauen runter? Ich bin überwältigt!
Na, hat Euch mein Alpen-Abenteuer bis jetzt gefallen? Dann kauft Euch auch den nächsten Lwerk-Kurier! Da geht’s nämlich weiter mit unserer Wanderreise nach Berchtesgaden und noch mehr sensationellen Erlebnissen in den Bergen!
Bis bald! Ihr / Euer Krtek und Surik
Text: Torsten Mock, AGL Druck
Standort: Wilmersdorf
EINFACH GESAGT:
Hallo. Hier ist wieder Krtek.
Dieses Mal war ich mit meinem Freund Surik für Euch in den Alpen.
In den Alpen gibt es viele hohe Berge.
Da kann man gut wandern.
Zum Beispiel auf dem König-Ludwig-Weg.
Das ist ein Fern-Wander-Weg.
Der führt vom Flachen immer weiter in die Berge.
Der Weg heißt nach dem bayerischen König Ludwig dem Zweiten.
Den schreibt man kurz: Ludwig II.
Auf dem Wander-Weg sieht man viele schöne Sachen:
– den Ammersee und den Starnberger See
– das Kloster Andechs mit dem tollen Bier
– die welt-berühmte Wies-Kirche
– schöne Wiesen mit Kühen
– klare Berg-Bäche
– einige Klöster
– und noch viel mehr
Wir waren auch in der Stadt Füssen.
Da in der Nähe sind berühmte Königs-Schlösser
– Schloss Linderhof
– Schloss Hohenschwangau
– und natürlich Schloss Neuschwanstein
Schloss Neuschwanstein ist in der ganzen Welt berühmt.
König Ludwig II. hat sehr viel bauen lassen.
Das hat sehr viel Geld gekostet und er hatte viele Schulden.
Deshalb wurde er irgendwann für geistes-krank erklärt.
Kurz danach ist er in einem See ertrunken.
Man weiß bis heute nicht: War es ein Unfall oder war es ein Mord?
Nach dem König-Ludwig-Weg gingen wir auf den Maximilians-Weg.
Da haben wir zuerst den schönen Boden-See angesehen.
Es ging auch durch viele schöne Orte.
Und es gab viele schöne Berg-Gast-Höfe zu sehen:
– das Staufner Haus
– das Tegelberghaus
– die Hörnlehütte
– die Zwieselalm
Wir waren auch auf der Kampenwand.
Das ist ein hoher Berg
Der sieht so ähnlich aus wie eine Wand.
Wir hatten auch einmal Glück:
Wir waren noch weit entfernt von unserem Hotel in einem Gast-Hof.
Dann kam ein schweres Gewitter.
Der Mann von der netten Gast-Wirtin hat uns zurück-gefahren.
Es gibt viele nette Leute in den Bergen.
Das Wandern war manchmal ganz schön schwer.
Immer hoch und runter.
Wir hatten sogar Blasen an den Füßen.
Obwohl wir gute Wander-Schuhe anhatten.
Aber mein Freund Surik wollte eben immer von oben runter-gucken.
Und wenn wir oben waren konnten wir es kaum glauben dass wir so hoch gewandert waren.
Hat Euch meine Reise bis jetzt gefallen?
Dann kauft Euch den nächsten Kurier.
Dann geht es weiter mit dem Abenteuer.